Diu Roetelincers – Living History aus Norddeutschland

Gewandung für den einfachen Mann

Eine beispielhafte Bekleidung eines hochmittelalterlichen Handwerkers (einfache Arbeitskleidung in gedeckter Färbung).
Unsere Kleidung ist grundsätzlich Handgenäht/-gefertigt. Als Kleidungsmaterial kommt Wolle(Oberbekleidung), Leinen (Unterbekleidung), Messing, Bronze, Holz und Leder zum Einsatz.
Leinen nimmt den Schweiß auf, bindet diesen aber (im Gegensatz zur Baumwolle) nicht so stark und trägt sich deshalb angenehm kühl auf der Haut. Wolle hat eine isolierende Wirkung (auch gegen Wärme!) und darüber hinaus hervoragende technische Eigenschaften: Schwer entflammbar, schmutzabweisend, bindet keinen Körpergeruch, gewebte Walkwolle mit einem angemessenen Lanolinanteil (Wollfett) ist stark wasserabweisend. Das Alles prädestiniert Wolle geradezu für einen Einsatzzweck als Oberbekleidung, was natürlich auch die Menschen des Mittelalters bereits wussten und praktizierten. Auf Veranstaltungen werden wir oft gefragt ob es nicht zu warm wäre in Wolle an der Esse zu stehen. Ich kann aus Erfahrung sagen: Das Gegenteil ist der Fall!
Das meiste unserer Bekleidung fertigen wir in Eigenleistung, es gibt aber natürlich immer Dinge die andere Menschen durch lange Erfahrung besser beherrschen und daher verlassen wir uns beim Färben, Schuhe nähen und Bronze/Messing gießen auf die Sachkunde von guten Handwerkern. Nach Möglichkeit stellen wir unsere Klamotte nach Fundbeleg oder Bilddarstellung her, wobei wir uns grob an dem dem Zeitraum um 1220 (+-30 Jahre) orientieren.

 

Und hier habe ich mich an einem Beispiel für eine Markt- oder Festtagskleidung eines Handwerkers versucht -> Der Schmied hat sich schick gemacht!