Diu Roetelincers – Living History aus Norddeutschland

Mittelalterhaus Nienover Mai 2017

Marmor, Stein und Tiegel bricht…

 

Das lange Himmelfahrtswochenende vom 25. – 28.05.2017 nutzte ich, um gemeinsam mit einem Kontingent der IG-13tes das Mittelalterhaus in Nienover zu beleben. Unsere gemeinschaftlichen Tage sollten mit Kochen, Backen, Färben, Handarbeit und Experimenten, aber natürlich auch gemütlichen Abendrunden bei Wein, Bier und Klönschnack ausgefüllt werden.
Benny und Simone waren erstmalig mit ihrem jüngsten IG-13tes Nachwuchs Jolanda dabei, ein süßer Fratz, den alle sofort in ihr Herz schlossen.
Steffi von der Gruppe Farvelîn, hatte eine Birkenfärbung im Kupferkessel auf der Agenda, der dann grüne Stoff soll zu einem Kleid für Tochter Luise verarbeitet werden.
Thomas vom Fußvolk, versorgte uns als Holzknecht am Backofen und baute die im letzten Jahr aus Weidengeflecht begonnene Ofenklappe weiter, diese bekam eine dicke Außenhaut aus Strohlehm verpasst.
Simone und Benny von der IG Mitima bekochten uns wieder mit leckeren Gerichten nach mittelalterlicher Rezeptur, die in Kugeltopf und Grapen am Feuer zubereitet wurden. Besonders der morgentliche Brei stieß auf großen Zuspruch.

Am Freitag war für Laura vom Fußvolk und mich großer Backtag. Wir hatten beide Sauerteig aus eigener Produktion vorbereitet, ich wollte mich um verschiedene Varianten Dinkelbrot kümmern, Laura übernahm die Flammkuchen, Roggenbrote und den Kuchen. Am Schluß hatten wir 12 Brote (für 15 Personen) verhungern konnten wir also schon mal nicht. Benny hat die Aktion freundlicherweise abgefilmt, hier gibt es das fertige Video

Am Samstag haben wir uns zusammen an einem ersten Bronzeguß versucht. Die Theorie war allen soweit klar, nur gemacht hatte das noch niemand. Gerade Nienover bietet mit seinem Areal aber ideale Bedingungen für solche Experimente. Ich möchte nicht zuviel verraten und verweise auch hier auf das Video, sobald es fertig ist.

Wer sich nichts festes vorgenommen hatte, half überall dort wo Not am Mann oder der Frau war, beim Abwasch, an den Blasebälgen oder Kinderhüten.

Am Sonntagnachmittag fand dann, nach der selbstverständlich gründlichen Hausreinigung (unsere Vorgänger hatten das Haus unverständlicherweise ein einem nicht akzeptablen Zustand hinterlassen) ein etwas hastiger Abbau statt: Dicke und dunkle Wolken verhießen Regen, evtl. sogar Gewitter. Der trockene Abbau gelang dennoch und so brauchten wir am Montag keine zentnerschweren Leinenzelte in Garagen und auf Dachböden auszubreiten.

Fazit: Mal wieder völlig kaputt und erledigt, aber den Kopf geerdet und viel zu wenige Tage mit netten Menschen verlebt. Davon kann ich im täglichen Einerlei bestimmt noch lange zehren.